3.2 Bedürfnisse der Krippenkinder

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Durch die Aufnahme des Kindes in den Kindergarten erweitert sich der kindliche Lebensraum ganz entscheidend und bringt neue Bedürfnisse des Kindes hervor.

Wir gehen auf die Bedürfnisse unserer Krippenkinder, im Alter von 8 Monaten bis zu 3 Jahren, ein und kommen diesen nach. Die von ihnen gesendeten Signale nehmen wir ernst und reagieren entsprechend auf diese. Kinder unter 3 Jahren haben

besondere Bedürfnisse, die besondere Entwicklungsbedingungen, Konzepte und Organisationsformen erfordern.

Gerade in den ersten Lebensjahren sind Kinder besonders neugierig, offen, eifrig und lernfähig. Neuste Ergebnisse der modernen Hirnforschung haben ergeben, dass sich gerade in den 1. Lebensjahren durch Übung und Erfahrung des Kindes wichtige Nervenverbindungen im Gehirn entwickeln. In den ersten Lebensjahren verfügen Kinder über eine besonders stark ausgeprägte Lernfähigkeit und Verletzbarkeit. Sie möchten sich auf ihre Weise Informationen über Dinge und Materialien verschaffen, möchten ausprobieren, um dadurch sicher zu werden im Umgang mit Unbekanntem.
Deshalb ist in dieser Zeit ein besonders großes Niveau an pädagogischer Qualität erforderlich.

Die Jüngsten erforschen ihre Umwelt überwiegend in Eigeninitiative, ordnen diese Erfahrungen und entwickeln auf dieser Grundlage innere Bilder und komplexe Denkprozesse, die für die weitere Gehirnentwicklung entscheidend sind.
Wir nehmen deshalb die Kompetenz des Kindes ernst und schenken ihm Aufmerksamkeit, um gelingende Bildungsprozesse in früher Kindheit zu fördern und für später zu festigen.

Zu den besonderen Bedürfnissen von unter 3-Jährigen gehören vor allen eine stabile emotionale Bindungsbeziehung mit liebevoller Zuwendung, einfühlsame Pflege, bedingungslose Akzeptanz des Kindes, Sicherheit und Geborgenheit und eine entwicklungsangemessene Förderung von Seiten des pädagogischen Personals.

Eine sichere und stabile Bindung zu den Bezugspersonen im Kindergarten ist essentiell wichtig für das Wohlbefinden des Krippenkindes. Deshalb ist uns dieser Aspekt ganz besonders wichtig in unserer täglichen Arbeit. Wir stellen Kontinuität der Betreuung durch konstante Bezugspersonen sicher. Eine vertrauensvolle Bindung zwischen dem Kind und der pädagogischen Fachkraft ist der Nährboden, auf welchem sich Spiel und Erkundung entwickeln kann. Wir, als pädagogisches Fachpersonal, verstehen uns als sichere Basis für das Kind. Krippenkinder benötigen positive zugewandte Aufmerksamkeit. Durch eine beziehungsvolle Pflege unterstützen wir den Bindungsaufbau zu den Kindern. Eine beziehungsorientierte Arbeit mit den Jüngsten steht bei uns im Vordergrund.
Bevor das Kind den Kindergarten selbstständig besucht findet eine individuelle Eingewöhnungsphase statt, damit sich das Kind langsam an die neue Umgebung gewöhnen kann. (siehe Übergang von der Familie in den Kindergarten)
Um dem Bedürfnis nach Sicherheit der Krippenkinder nachzukommen gibt es bei uns immer widerkehrende Abläufe und Rituale im Tagesablauf. Wir berücksichtigen dabei den individuellen Tagesrhythmus jedes Kindes, zum Beispiel beim Schlafen.
Wir begleiten die Kinder bei ihren frühkindlichen Bildungsprozessen. Jedes Kind hat ausreichend Zeit und Freiraum für selbstbestimmte Tätigkeiten. Auch das freie Erforschen und Experimentieren findet in unserem Tagesablauf ausreichend Platz.

Das pädagogische Fachpersonal geht durch genaue Beobachtung der Kinder sensibel auf ihre Bedürfnisse ein.
Auch bei der Raumgestaltung benötigen die Jüngsten besondere Gegebenheiten. In unserem Kindergarten gibt es verschiedene Bereiche für die unterschiedlichen Altersgruppen innerhalb der Gruppe. Beispielsweise geschützte Bereiche, Platz für „Laufanfänger“, Klettermöglichkeiten und vieles mehr. Die Räume lassen vielfältige Sinnes- und Bewegungserfahrungen zu. Auch einen Schlafraum für die Jüngsten ist vorhanden. (sieh Raumgestaltung und Spielmaterial zur Entwicklungsunterstützung)
Ein ganz besonders wichtiges Entwicklungsfeld der Jüngsten ist die Bewegungsentwicklung. Wir bieten den Kindern deshalb ausreichend Bewegungsangebote an. Ebenso stehen den Kindern Pikler Bewegungsmaterialien zur Verfügung.

Unser Kindergarten bietet freie Flächen, die ausreichend Bewegung für die Jüngsten ermöglichen.
Wir, als pädagogisches Personal, schaffen die Rahmenbedingungen,  gestalten die Räume und begleiten die Kinder, wir geben Anregungen und Spielideen, aber nicht im Hinblick auf festgelegte Ergebnisse, sondern in Form eines offenen Prozesses. Wir reagieren zeitnah auf die Bedürfnisse der Kinder, denn in den 1. Lebensjahren benötigen Kinder weniger eine Spielleitung als eine Begleitung.